Schluss mit dem ermöbelartigen Konsens-Nonsense
Letzte Weihnacht habe ich dich versengt,
aus Lust einen goldenen Schnitt dir geschenkt.
noch am selben Abend warst du hin und weg,
Heil’ge Nacht war ganz still, nur das Christkind so jeck.
Letzte Weihnacht habe ich dich versengt,
aus Lust einen goldenen Schnitt dir geschenkt.
noch am selben Abend warst du hin und weg,
Heil’ge Nacht war ganz still, nur das Christkind so jeck.
Besser im Glückssimulator als gar kein Wind im Getriebe. Besser laufend dem obskuren Sog der Gravitation entkommen und darüber schreiben, was man laufend denkt. Beziehungsweise darüber schreiben, was man denkt, was man laufend denken würde, wenn Logik sich auflöst in Assoziationsketten und Denken in Körpergefühl, Sinneswahrnehmung und puren Rhythmus.
Wer hat den ersten Algorithmus erfunden? Ada Lovelace. Wer hat den Code der Nazis entschlüsselt? Die Frauen von Blechtley Park. Wer hat die Mondlandung möglich gemacht? Margaret Hamilton. Die ersten Computer waren Frauen, die astronomische Berechnungen durchführten, ballistische Kurven kalkulierten oder als Fräulein vom Amt vernetzten, lange bevor der Computer eine Maschine und Männerdomäne wurde. Und aus diesen berechnenden Frauen eine Randgruppe der Informationstechnologie.
Cmptr Grrrlz – 23 künstlerische Positionen zum Thema Gender und Technologie im HMKV Dortmund vom 27.10.2018 bis 24.02.2019.
Klang-Puristen mögen erschaudern bei der Vorstellung, der Originalfassung für Pianoforte von Franz Schuberts (1797-1828) Winterreise musikalisch und choreografisch etwas hinzuzufügen. Doch die Inszenierung mit dem Tanz-Theater Münster unter der Leitung von Hans Henning Paar holt auf der Grundlage der Komposition von Hans Zender auch die gesellschaftlichen und politischen Bezüge des Liederzyklus in die Gegenwart.
Knirrschende Schritte im Schnee, pfeifende Windböen oder klirrendes Eis – Hans Zender macht in seiner Winterreise von 1993 die raue Grundstimmung von Schuberts musikalischen Figuren auch für unsere Ohren hörbar.
Peter Sloterdijk, alternder Philosoph des Zeitgeistes, hat sich in der Neuen Zürcher Zeitung zu den Charakteristika eines zynischen Bewusstseins im 21. Jahrhundert geäußert. 35 Jahre nach seinem noch immer lesenswerten Bestseller Kritik der zynischen Vernunft schürt er nun die Angst vor einem „zynischen Obskurantismus“, der den Westen zu überrollen drohe.
Ein befreundeter Oberstudienrat beklagte kürzlich, dass er seine Schüler laut offiziellem Benotungssystem bereits mit zwei Punkten belohnen müsse, wenn sie willens und in der Lage seien, ihre Arbeiten korrekt zu nummerieren und zu signieren. Ein Regelwerk für Rechtschreibung lerne keiner seiner Schüler mehr. Kulturpessimismus hin oder her: Wozu sich noch um Regeln scheren, wenn ohnehin erlaubt ist, was gefällt?
MS Alaaf, sagte die mit Laub getarnte Asphaltzunge und zog sich diskret zurück. Der linke Fuß kippt ins Leere, das Sprungbein schnellt nach vorn und reißt den Körperschwerpunkt nach rechts. Der nächste Tritt findet keinen Halt mehr, das Bein sackt weg und der rechte Oberarm prallt in Spurtgeschwindigkeit auf den Asphalt.
Man nehme eine Kirche mit ausreichend hoher Vierungskuppel, einen der bestbezahlten zeitgenössischen Künstler, ein Quantum Naturwissenschaft und fertig ist die Sensation: Gerhard Richter schenkt der Stadt Münster ein Kunstwerk. Wissenschaftliches Experiment beweist die Erdrotation. Die Inquisition entlässt ihre Kinder.
Weiterlesen