Ich koche gerne exzessiv. So ein- bis zweimal im Jahr für Freunde. Darüber hinaus schätze ich den Komfort einer warmen Mahlzeit in der Kantine. Eine ausgeklügelte Vorratshaltung gehört nicht zu meinen Leidenschaften. Quasi-Quarantäne stellt ganz neue Herausforderungen: Frau S. muss kochen. Jeden Tag.
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Shutdown – Quasi-Quarantäne
Was, wenn der Hahn aus der ferneren Nachbarschaft direkt unter meiner Dachloggia krähte? Was, wenn es statt auf den Sommer auf den Herbst zuginge, mit abnehmender Sonne, lausigem Wind und nasskaltem Wetter? Wie hoch wäre wohl dann das Aggressionspotenzial?
Shutdown – Systemkritik
Die erste Woche im Homeoffice ist überstanden: Alles ist wie sonst, nur ganz anders. Der Schwager simuliert die Gedrängtheit der sonst üblichen S-Bahnfahrt im heimischen Badezimmer. Draußen brilliert der Frühling und drinnen der Chef mit Motivationsansprachen. Wohin wird das führen?
Shutdown – Job queue
Am Freitag, dem 13. März, fanden wir die Absage der polnischen Hochzeitsgäste, die aus Angst vor einer Quarantäne in Deutschland die Reise gar nicht erst gewagt haben, noch mächtig übertrieben. Gute 24 Stunden später hat Polen die Grenzen geschlossen. Seitdem nehmen wir fassungslos die verheerenden Folgen eines exponentiell wachsenden Prozesses zur Kenntnis, während die abstrakte, unsichtbare Bedrohung durch die massive Einschränkung des alltäglichen Lebens von Tag zu Tag konkreter wird.
Tollkühne Kapriolen
Ob Dante, Goldoni oder Pirandello – die intellektuellen Höhenflüge eines Giorgio Padoan an der Università di Venezia sind legendär. Nach seinen Vorlesungen hat – behaupte ich – niemand Ca’ Foscari ohne Erkenntnisgewinn verlassen, nicht selten sogar mit Erkenntnisglück, verstanden als Koinzidenz von Einsicht und Gefühl. “Lezioni”, die in ihrer gedanklichen Schönheit an die schwungvollen Loopings der frühen Lichtskulpturen eines Lucio Fontana erinnern.